ES IST DOCH ZU BLÖD

Einerseits ist Lobbying zum entscheidenden Management-Instrument geworden. Weil es die besten Chancen eröffnet sich im regionalen Umfeld, am länderübergreifenden Markt und in der globalisierten Welt durchzusetzen. Weil es völlig transparent und sauber und dennoch erfolgreich betrieben werden kann. Weil es längst zum gleichwertigen, humanen und effizienten Gegenspieler des virtuell-digitalen Internets geworden ist.

Andererseits gibt es Menschen, Interessenvertretungen und Medien, die – beeindruckt von negativen Berichten über sogenannte Lobbyisten, die nichts anderes als korrupte Geschäftemacher sind – das Lobbying generell verteufeln und vermeiden. Es ist doch zu blöd: Sehr viele, die es am notwendigsten brauchen, geraten durch Lobbying-Abstinenz in einen immer größer werdenden Rückstand gegenüber denen, die Lobbying – durchaus legal und professionell – beherrschen und praktizieren. Ich sage aber: Nur weil sich ein paar Gauner bereichert haben, dürfen und müssen anständige Leute (und Geschäftsleute) nicht auf Lobbying verzichten! Man kann den Konzernen, Global-Banken, Gewerkschaften mit ihren Großlobbys das Lobbying nicht verbieten, aber man kann sie mit den eigenen Waffen schlagen – und das ist gar nicht einmal so schwer.

Systematisches Lobbying zu betreiben führt dazu, dass man sich mit seinen Zielen in Politik, Verwaltung, Verbänden, Wissenschaft und am Markt nachhaltig durchsetzt. Für Unternehmen und Organisationen gibt es drei Ebenen, auf denen sie agieren können und sollen:
* Die Individual-Ebene: Business-Lobbying z.B. für Zugänge, Aufträge, Genehmigungen, Zertifizierungen, Normungen, Finanzierung und Förderungen
* Die Kooperations-Ebene: Gruppen-Lobbying z.B. für die Durchsetzung von Angebotsgemeinschaften, Clustern, Berufsgruppen, Branchen, Fachorganisationen und sonstigen Gruppierungen
* Bundes/EU-Ebene: Rahmenbedingungs- bzw. Gesetzes-Lobbying der gesamten Wirtschaft

Der Einstieg beginnt damit, dass man einmal erkennt, dass unser gewohntes Netzwerken (= das Andocken an vorhandene Lobbys) nicht zu vergleichen ist mit richtigem Lobbying. Weil man sich beim Netzwerken zumeist in einer vorgegebenen Hierarchie einzuordnen hat, in der einen die einzementierte Führungsebene nicht wirklich an „die Quelle“ heranlässt. Richtiges, systematisches Lobbying basiert auf der Fähigkeit eigene Lobbys aufbauen und dadurch die Spielregeln des Handelns selbst bestimmen zu können.

„Wer nicht wirbt, der stirbt“ hat es einmal geheißen. „In der Kommunikationsgesellschaft existieren nur diejenigen, die kommunizieren“ sagen uns heute die Medienexperten. Und ich sage Ihnen für die Zukunft, ein bisserl grob aber ehrlich: „Wer nicht lobbyiert, der krepiert“. Wer’s ein bisserl sanfter hören will, kann sich die Frage stellen: „Netzwerkst Du noch oder lobbyierst Du schon?“

Wen mehr interessiert: Hier die Punktation meines Vortrags
„Erfolgreiches Lobbying für die Menschen in der Wirtschaft“
Mit intelligenten und transparenten Lobbying-Methoden Chancen nützen und Krisen meistern
• Lobbying in Krisenzeiten
• Weltweite Lobby Trends
• Die 6. Welle der Lusak-Gallup-Lobbying-Befragung (Mittelstands-Barometer 2014)
• Über die Dominanz der Groß-Lobbys
• Unterschied Business-, Gruppen- und Rahmenbedingungs-Lobbbying
• Die 5 Lobbying-Blockaden in der Wirtschafts-Interessenvertretung
• Die moderne Lobbying Systematik (4 Schritte zum Lobby-Erfolg)
• Die 6 Mächtigen
• Die großen Chancen des Lobbyings für Unternehmen (EPU, KMU, Industrie)
• Original-Fallbeispiele von erfolgreichen Lobbying-Projekten für EPU, KMU, Unternehmens-Kooperationen und Fachorganisationen
• Unterschied von Netzwerken und Lobbying: Andocken und selbst Gestalten
• Die kommenden Gigantenkämpfe
• Die zukünftigen Sieger und Verlierer
• Die 7 Gebote erfolgreichen Lobbyings

Wolfgang Lusak, Mai 2014

Write a comment: